Warum Austausch so wichtig ist
Austausch stärkt – besonders im Alltag mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit. Wer sich mit anderen Betroffenen austauscht, fühlt sich nicht mehr allein. Gerade in herausfordernden Situationen kann es entlastend sein, mit Menschen zu sprechen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
«Wenn du eine schwere Diagnose bekommst, fühlst du dich allein und unverstanden. Ein Peer ist jemand, der dich versteht», so Projektleiterin der EnableMe Peer-Programme, Julie Cartwright. Beim persönlichen Austausch im Rahmen eines Peer-Programms erhalten Jugendliche und Erwachsene die Möglichkeit, mit Menschen zu sprechen, die selbst mit einer Behinderung oder chronischen Krankheit leben. Dieser persönliche Kontakt findet in privaten Einzelgesprächen statt. Wie wertvoll das sein kann, erklärt zum Beispiel Petra (Name geändert), die das Peer-Programm genutzt hat: «Nicht einmal mit meiner Therapeutin habe ich so offen über meine Depression reden können.»
Austausch auf Augenhöhe
Auch das online Selbsthilfe-Forum von EnableMe ermöglicht einen Austausch aus Augenhöhe, unter anderem auf Deutsch und Französisch. Ob Fragen zur Mobilität, psychischer Gesundheit oder zum Umgang mit einer Diagnose: Die Community antwortet ehrlich, solidarisch und mit viel Wissen aus eigener Erfahrung. Ein Mitglied beschreibt es so: «Kein Ärztebuch über Diagnosen kann mir geben, was dieses Forum mir geben kann: das Gefühl von Verbundenheit auf einem einsamen Weg.» Für jüngere Menschen gibt es zudem seit Kurzem einen eigenen Bereich für Betroffene unter 30 Jahren.
Der Austausch mit Gleichgesinnten vermittelt das Gefühl, verstanden zu werden – ohne lange Erklärungen. Er kann motivieren, eigene Wege zu gehen, Lösungen zu finden und neue Perspektiven zu entdecken. EnableMe fördert diese Begegnungen – digital im Forum und persönlich im Peer-Programm - und das kostenlos. Denn niemand soll mit seinen Herausforderungen allein bleiben.